Montag, 16. September 2013

Vorstellung der PFIVV-Anlaufstellen im Schulbereich

VERMITTLUNG: Projekt für interkulturelle Vermittlung läuft erfolgreich / Im Jahr 2012 über 660 Kunden betreut

Bindeglied zwischen den Bürgern

Gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Baaß schilderten die Vermittlerinnen des Lernmobil-Projekts "PfiVV" ihre Erfahrungen im Alltag an den verschiedenen Einsatzorten und verwiesen dabei auf eine stetig steigende Zahl an Kunden.

©  JR

VIERNHEIM. Was vor Jahren noch kritisiert und belächelt wurde, hat sich mittlerweile zu einem Schlager entwickelt. Das Lernmobil-Projekt "PfiVV" (Projekt für interkulturelle Vermittlung Viernheim) hat auch außerhalb der Brundtlandstadt für Aufmerksamkeit gesorgt, und in Viernheim werden enorme Zuwachsraten registriert.

"Mittlerweile sind unsere Vermittlerinnen an fast allen Schulen tätig, was den Bekanntheitsgrad natürlich gesteigert hat", freut sich Dr. Brigitta Eckert vom Lernmobil über die Entwicklung.

Anlässlich einer Präsentation in der Goetheschule schilderten die "PfiVV"-Mitarbeiterinnen ihre alltäglichen Erlebnisse. Besondere Schwerpunkte sind auf den ersten Blick nicht auszumachen.

Hilfe bei Sprachbarrieren

Oft gilt es den Kunden, wie die Hilfsbedürftigen genannt werden, über Sprachbarrieren hinwegzuhelfen, die bei Behördengängen oder dem Ausfüllen von Formularen oft zu Missverständnissen führen. Auch bei den Eltern-Lehrer-Gesprächen sind die Vermittlerinnen mit dabei.

Immer mehr Hilfesuchende kommen ins Rathaus, weshalb sich Ayten Salikutluk und Natalia Karatas sowie die hauptamtliche Vermittlerin und Betreuerin, Sylvia Albrecht, nicht über Mangel an Arbeit beklagen können. Zu den Mittwoch-Sprechstunden kommen in erster Linie Menschen mit türkischem und russischem Migrationshintergrund.

Den größten Zuwachs verzeichnen die Anlaufstellen in den Schulen. Nahmen 2010 lediglich 21 Mitbürger den Service des Lernmobils in Anspruch, wurden im folgenden Jahr 265 Kunden gezählt, Tendenz steigend. Insgesamt waren es 664 Kunden im Jahr 2012, was mehr als doppelt so viele waren wie 2011. Veränderungen hat es auch bei den Nationalitäten gegeben, die "pfivvigen" Rat und Hilfe suchten.

Im Schulbereich waren zuletzt die Bulgaren (43 Prozent) in der Überzahl, gefolgt von Türken (18.). An dritter Stelle kommen aber schon die deutschen Mitbürger (9).

Projektleiterin Larysa Kay-Kulakowski zollte ihren Mitarbeiterinnen großes Lob. "Durch deren persönliches Engagement hat "PfiVV" deutlich an Bedeutung gewonnen. In allen Bereichen haben wir interessante Entwicklungen festgestellt. Die Angebote haben sich herumgesprochen und werden immer mehr angenommen".

Baaß lobt die Arbeit

Auch Bürgermeister Matthias Baaß zog bei der Präsentation der Fallzahlen ein positives Resümee. Die interkulturellen Vermittlerinnen seien zu einer Institution geworden, leisteten gute Arbeit und würden von vielen Seiten akzeptiert. "PfiVV" sei für das Miteinander in der Stadt von unschätzbarem Wert. JR

© Südhessen Morgen, Samstag, 14.09.2013

 

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